Pater Maurus Carnot Stiftung

Der Mönch

Obwohl Johannes vorher nie in Disentis war, ist er dem Ruf gefolgt, der ihn ins Kloster nach Disentis wies. Im Noviziat rang Frater Johannes mit sich und dem endgültigen Ja. Doch schon bald schreibt er in einem Brief, dass ihn „10 Paar Ochsen nicht mehr aus dem Kloster“ wegbrächten. Am 8. Juli 1888 weihte Bischof Franz Konstantin Rampa den jungen Mönch zum Priester.

Der junge Mönch


Der Mönch Pater Maurus war ein hoch geschätzter  Mitbruder, der der Gemeinschaft viel gab. Seine Bescheidenheit machte auf alle grossen Eindruck. Er versuchte daher mit aller Kraft, das Dekanatsamt von sich fern zu halten. Doch schliesslich beugte er sich dem Willen des Abtes. Mehr als 31 Jahre sollte er dieses bürdevolle Amt innehaben.

Pater Maurus Carnot verdankte seine Popularität im In- und Ausland nicht zuletzt seiner Tätigkeit als Prediger. Wie Pater Maurus Bücher deutsch und romanisch schrieb, so predigte er auch in beiden Sprachen. Wiederholt wurde er in die Städte und Dörfer der deutschen Schweiz eingeladen, um auch dort an Festtagen zum Volke zu sprechen. Zürich darf sich rühmen, den Prediger Carnot am öftesten gehört zu haben. Ein Mitbruder urteilt über den Prediger Carnot: "Seine Predigtweise ist schlicht, herzlich, gütig und originell. Unter dem Wehen seines Geistes werden auch die strengen und erschreckenden Wahrheiten gerne angehört. Er hat die Gabe, Trost zu spenden. Sein gütiges Verstehen und Mitfühlen bringt milden Sonnenschein in die geplagten Seelen."  
              
P. Maurus im Klostergarten

Auch auf der Kanzel verleugnete Pater Maurus den gefühlsbetonten Dichter nicht. Jedoch hat der Dichter den Priester nie verdeckt. Denn Pater Maurus pflegte zu sagen: "Die Religion ist die Tochter, und die Poesie die Enkelin Gottes."